Zusatzqualifikation Netzingenieur/in Strom
Die gesicherte Versorgung mit elektrischer Energie ist in Deutschland ein sehr wichtiger Grundpfeiler unseres Lebensstandards. Strom muss nicht nur erzeugt, er muss auch verteilt werden. Konventionelle Kraftwerke und neuerdings verschiedene Arten regenerativer Energiequellen speisen die Stromnetze. Es ergeben sich neue Phänomene wie u.a. Lastflussumkehr, Smartgrid und Netzstabilität. Das Stromnetz wird sowohl von Energielieferanten als auch Energieverbrauchern gleichzeitig benutzt.
Ziel der Weiterbildung
Die anspruchsvollen technischen Aufgaben der Stromversorgung Deutschlands mit einem Einsatz von rund 600 TWh elektrischer Energie im Jahr sind sehr vielfältig. Die Gewinnung und Verteilung elektrischer Energie in den einzelnen Spannungsebenen erfordern ein gut ausgebildetes Fachpersonal, das auch für die Sicherheit und Akzeptanz der Bürger bei der Versorgung mit elektrischer Energie zuständig ist. Das Ziel der Weiterbildung Zusatzqualifikation Netzingenieur/in Strom ist es, interessierten Frauen und Männern mit Planung, Bau und Betrieb der elektrischen Energieversorgungs-Infrastruktur vertraut zu machen und die nach dem VDE-Regelwerk geforderten Fachkenntnisse zu vermitteln. Es sind besonders die Personen, die bereits in anderen Netzsparten wie Gas oder Wasser oder außerhalb tätig waren oder sind. Im Kurs werden die Vorkenntnisse der Teilnehmer berücksichtigt.


Inhalte des Moduls Strom
Im Weiterbildungskurs Netzingenieur/in Strom wird den Teilnehmern, die eine technische Ausbildung oder eine hervorragende technische Qualifikation außerhalb der Elektrotechnik erworben haben, Fakten, Methoden und Fragestellungen aus dem Bereich Versorgung mit elektrischer Energie geboten. Die Lehrinhalte gliedern sich in:
So verstehen die Teilnehmer die besonderen Eigenschaften der Betriebsmittel elektrischer Netze und können so den Einsatz übersichtsmäßig planen. Um elektrische Netze gibt es ein großes Vorschriften und Regelwerk. Auch hier wird den Teilnehmern ein guter Überblick gegeben, so dass sie beispielsweise „zumindest später sich selbst helfen können oder es besser machen können“. Mittels eines physikalischen Netzsimulators werden verschiedene Netzkonfigurationen und Eventualitäten durchgespielt. Ein wichtiger Anteil ist auch der eigene Entwurf und seine Überprüfung durch softwaremäßige Simulation. Wichtige Aspekte sind ebenfalls die konventionelle und regenerative Energieerzeugung sowie die Speicherung elektrischer Energie.
Durch die Liberalisierung des Energiemarktes werden in Energieversorgungsunternehmen die Sparten Gas, Wasser, Strom oft zusammengelegt, um durch die Synergieeffekte wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Mitarbeiter aus dem Gas- und/oder Wasserbereich müssen so mindestens ein Arbeitsfeld mehr übernehmen, beispielsweise den Strombereich. Dieser Stromkurs bietet für Sie eine Fortbildung für die weitere Tätigkeit.
Unterricht in Wilhelmshaven und Oldenburg
Die Fortbildung erfolgt als seminaristischer Unterricht in kleinen Gruppen. Durch begleitende Übungen und Laborversuche gewinnen die Teilnehmer(innen) Sicherheit für die rechnerische Auslegung von elektrotechnischen Anlagen. Das Verständnis komplexer elektrotechnischer Prozesse wird an Anlagenbeispielen in der Jade Hochschule am Standort Wilhelmshaven und an verschiedenen technischen Anlagen und Versuchsanlagen im Raum Wilhelmshaven/Oldenburg wie Avacon, EWE, GEW-Wilhelmshaven gezeigt. Der Umgang mit technischen Regelwerken des VDE sowie aktuelle Gesetze und Verordnungen sind maßgeblicher Bestandteil der Fortbildung.
Die Fortbildung kann auch bei einer ausreichenden Anzahl an Teilnehmern in ihrem Unternehmen als inhouse-Seminar veranstaltet werden.
Die Zertifizierung
Nach erfolgreich abgeschlossener Weiterbildung bescheinigen wir Ihnen mit unserem Zertifikat die erfolgreiche Teilnahme an unserem Zertifikatslehrgang Strom mit einem Umfang von 200 Stunden. Darüber hinaus bescheinigen wir bei einer von den Teilnehmern als Option wählbaren zusätzlichen Erarbeitung einer fachbezogenen Projektarbeit mit anschließendem Kolloquium weitere 200 Stunden, also dann insgesamt in der Summe 400 Stunden.
Der Lehrgang umfasst die erforderlichen Fachkenntnisse für Planung, Bau, Betrieb und Instandhaltung von Stromversorgungsanlagen gemäß den allgemein anerkannten Regeln der Technik, insbesondere der technischen Regeln des VDE. Den Anforderungen der Norm VDE 1000-10 sowie der Anwendungsregel S 1000 und dem Qualifikationsrahmen für den Erwerb von technischen Handlungskompetenzen bei technischem Fachpersonal (QRT) sowie dem Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) wird dabei im vollen Umfang entsprochen.
